Mobiliar-Newsroom nach 3 Jahren: mehr Fokus, Qualität, Effizienz und besseres Timing

Karin Baltisberger, Leiterin Unternehmenskommunikation Mobiliar und Leiterin Digitales Geschäft

Seit Anfang 2016 ist der Mobiliar-Newsroom schon am Start. Viele Kommunikatorinnen, die sich jetzt mit dem Thema beschäftigen, zeigen grosses Interesse daran, aus den Erfahrungen von erprobten Newsrooms zu lernen. Deswegen, aber auch um zu verstehen, ob er hält, was er verspricht, habe ich bei verschiedenen in diesem Blog portraitierten Newsrooms nachgefragt. Mit Karin Baltisberger habe ich mich schon vor ziemlich genau drei Jahren unterhalten und war beeindruckt vom Fokus und der Expertise des Mobiliar-Newsrooms. Ihre Antworten auf meine drei Fragen zeigen: Der Newsroom verändert die Kommunikation und die Resultate lassen sich sehen!

 

Lässt sich nachvollziehen, ob Beiträge, Themen und Botschaften mit Einführung des Newsrooms beim Publikum besser ankommen und was sich verändert hat?

Die Mitarbeitenden beschäftigen sich intensiver mit den internen Inhalten als früher. Das hängt damit zusammen, dass wir uns tagtäglich interdisziplinär austauschen und entscheiden, welche News wir aufschalten wollen und welche nicht – um die Mitarbeitenden nicht einer unnötigen News-Flut auszusetzen. Die Zugriffszahlen auf unsere internen News sind nach der Einführung des Newsrooms leicht gestiegen, waren aber schon vorher sehr hoch. Deutlich gestiegen sind die Interaktionen (Likes und Kommentare) auf internen News.

Seit der Einführung des Newsrooms 2016 haben wir mehr Beiträge in den klassischen Medien – obwohl es wegen Fusionen heute weniger eigenständige Medien gibt. Der kontinuierliche Rückgang von Medienanfragen sowie des Medienechos wurde nicht nur gestoppt, sondern steigt seit 2016 sogar. Die Anzahl Beiträge in den Medien war im letzten Jahr mit 1’722 so hoch wie nie in den letzten Jahren. Zurückzuführen ist die Steigerung vor allem auf deutlich mehr Interviews und Fachartikel/Ratgeber.

Seit der Einführung des Newsrooms hat sich vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Reagieren auf Aktualitäten verbessert. Der Austausch ist einfacher. Es macht auch einen Unterschied, zu welchem Zeitpunkt zum Beispiel ein Ratgeber veröffentlicht wird. Dazu kommt, dass wir am Newsroom-Tisch keine Silos spüren. Meistens denken die beteiligten Rollen übergeordnet für die Mobiliar. Ein schöner Schritt!

Unser Geschichten-Repertoire ist grösser. Wir haben mehr Zeit für Geschichten, wir sind schneller und effizienter. Wir haben besseren Zugang zu Inhalten. Vor dem Newsroom hatten wir viele Marketing- und Sponsoringthemen. Nun haben wir viel mehr Inhalte aus dem Versicherungs-Kerngeschäft.

Seit der Einführung des Newsrooms haben wir die visuelle Kommunikation verstärkt. Wir haben inhouse zwei Videojournalisten und eine Motion Designerin. Bildstarke Inhalte sind besonders für Social Media relevant.

Die Anzahl Follower auf unseren Social Media Kanälen konnten wir mehr als verdoppeln. Das ist einerseits auf das starke Wachstum auf Facebook und LinkedIn zurückzuführen. Andererseits aber auch auf Kanäle wie Instagram oder Twitter, auf denen die Mobiliar erst seit 2016 richtig aktiv ist. Das System Newsroom lässt uns viel mehr Kanäle bespielen.

Wie verschafft sich ein Unternehmen bei einem Publikum, von dem man sagt, dass es unter dem Content-Shock leidet, Gehör und Aufmerksamkeit? Haben sich Definition und Ansprache von Stakeholdern verändert?

Grundsätzlich gilt: Guter, relevanter Content funktioniert. Wir müssen die Empfänger im richtigen Moment mit den richtigen Inhalten erreichen. In dieser Hinsicht haben wir mit der Einführung des Newsrooms einen grossen Sprung gemacht und können mehr Inhalte produzieren, die einen Mehrwert für die Nutzerinnen haben. Wir haben auch im Bereich Moment Marketing Fortschritte erzielt und reagieren mit relevantem Content auf aktuelle Ereignisse.

Social Media bietet uns die Möglichkeit, die Leserin aktiv miteinzubeziehen. Wir haben live und basierend auf Missgeschicken unserer Leser Schadensskizzen zum Freitag dem 13. erstellt. Oder unsere Leser konnten auf Facebook über den Verlauf einer Liebes-Geschichte, bei der es im Kern um Cyber-Security geht, abstimmen.

Auch die Form, wie wir Geschichten erzählen, ist entscheidend. Besonders gut funktionieren Beiträge über aktuelle Geschehnisse, zum Beispiel Schadenreportagen nach Unwettern mit Videos. Damit erreichen wir auf Facebook eine durchschnittliche Reichweite von 20‘000+.

Gibt es Anzeichen, dass Inhalte von Unternehmen vermehrt auch Aufgaben erfüllen, welche zuvor unabhängige, aber jetzt geschwächte Medien geleistet haben?

Wir können die Arbeit von den Medien nicht übernehmen. Aber wir unterstützen die Arbeit der Medien, indem wir rasch und unkompliziert auf Anfragen reagieren und Bild- und Videomaterial zur Verfügung stellen.

Seit der Einführung des Newsrooms gibt es mehr Beiträge in den klassischen Medien. Dank dem Newsroom haben wir eine grosse Auswahl an spannenden Geschichten, die wir auch den Medienschaffenden anbieten können. Besonders gross ist das Interesse an Innovations-Themen.

Dank dem Mobiliar-Newsroom können wir auch besser auf Aktualitäten reagieren, was von den Medien sehr geschätzt wird.

 

Ich danke Karin Baltisberger, dass sie sich die Zeit genommen hat, ein zweites Mal mit mir über den Newsroom zu reden. Ende Mai gibt sie die Leitung Unternehmenskommunikation ab und konzentriert sich voll auf das Digitale Geschäft.

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